Mehlwurmpulver im Medienfokus
Obwohl die Verwendung von Mehlwürmern als Lebensmittel in der EU bereits seit einigen Jahren erlaubt ist, sorgt die aktuelle Zulassung von UV-behandeltem Mehlwurmpulver für verstärkte Berichterstattung. Die eigentliche Neuerung besteht lediglich darin, dass das Pulver eine erhöhte Menge an Vitamin D enthält, was es ernährungsphysiologisch noch wertvoller macht. Erzielt wird der Effekt durch die UV-Behandlung der Mehlwürmer. Entsprechend angereicherte Lebensmittel beinhalten neben dem leicht erhöhten Vitamin D Gehalt auch weitere wertvolle Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Omega-3-Fettsäuren oder B-Vitamine.
Ansonsten ist der Einsatz von Mehlwürmern in Lebensmitteln nichts grundlegend Neues – bereits 2021 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) getrocknete Mehlwürmer sowie deren Folgeprodukte – z. B. Mehlwurmmehl - als sicher eingestuft.
Die breite Aufmerksamkeit, die das Thema nun wieder erhält, zeigt, dass Insekten als Lebensmittel weiterhin für Diskussionen sorgen. Das Mehlwurmpulver darf in verschiedenen Produkten wie Brot, Nudeln und Snacks verarbeitet werden und bietet eine nachhaltige Proteinquelle. Insektenzucht benötigt weniger Ressourcen als die herkömmliche Viehzucht und trägt so zur Reduzierung von Umweltbelastungen bei.
Die manchmal geäußerten Bedenken, dass Mehlwurmpulver jetzt plötzlich in vielen Produkten auftauchen wird, sind dagegen leicht auszuräumen: es gibt deutlich günstigere Inhaltsstoffe und bisher ist die Zahl der mit Insektenprotein o. ä. veredelten Lebensmittel noch sehr gering.
Es sei auch darauf hingewiesen, dass wir schon seit teilweise Jahrzehnten Insekten Essen, ohne, dass sich daran groß jemand gestört hätte.