Mehlwürmer essen – das solltest Du wissen

Du möchtest Dich gesund ernähren? Du möchtest Deinen CO2-Fußabdruck reduzieren? Oder einfach mal was Neues ausprobieren? Egal was Deine Beweggründe sind, Dich mit dem Thema „Mehlwürmer essen“ auseinanderzusetzen. Du bist auf dem richtigen Weg. Im Folgenden erfährst Du alles, was Du über Mehlwürmer als Nahrungsmittel wissen musst.

Autor:  Bastian
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Alle Infos auf einen Blick:

  • Mehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor).
  • Mehlwürmer enthalten 45 Prozent Eiweiß, jede Menge gesunde Fette und nahezu keinen Zucker.
  • Mehlwürmer sind nicht nur eine vergleichsweise gesunde, tierische Proteinquelle, sondern auch ressourcenschonend und emissionsarm. 

Was sind Mehlwürmer?

Bei Mehlwürmern handelt es sich um die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor). Mehlkäfer gehören zur Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae) und sind weltweit verbreitet. Ihren Namen tragen die die Larven dabei aufgrund ihres wurmartigen Aussehens.  Die Tiere ernähren sich unter anderem von Getreide, Mehl und Backwaren sowie grundsätzlich von stärkehaltigen Stoffen.

Nährwerte von Mehlwürmern

Mehlwürmer sind ein hervorragendes Nahrungsmittel. Sowohl mit Blick auf den Klimawandel als auch für Dich und Deinen Körper. Denn in Sachen Makro- und Mikronährstoffverteilung suchen Mehlwürmer ihresgleichen. Welche Vorteile es hat, Mehlwürmer zu essen, zeigen wir Dir im Folgenden.

Makronährstoff-Profil von Mehlwürmern

Mehlwürmer zeichnen sich durch eine extrem vorteilhafte Makronährstoff-Verteilung aus. Ein Traum für Sportler und alle, die sich bewusst ernähren. Ganz und in gefriergetrockneter Form weisen Mehlwürmer durchschnittlich folgende Nährwerte pro 100 Gramm auf:

  • Energie: 516 kcal
  • Fett: 31,0 g
  • davon gesättigte Fettsäuren: 4,55 g
  • Kohlenhydrate: 11,6 g
  • davon Zucker: 0,5 g
  • Eiweiß: 45,1 g
  • Salz: 0,45 g

Hähnchenfleisch und Rindfleisch, die beiden beliebtesten tierischen Proteinquellen unter Kraftsportlern bringen es auf rund 20 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm. Gefriergetrocknete Mehlwürmer im Durchschnitt auf 45 Gramm – mehr als doppelt so viel. Die Proteinbombe schlechthin. Dieser Umstand in Kombination mit jeder Menge gesunder, Omega 3 Fettsäuren und einem Zuckergehalt, der gegen Null geht, macht Mehlwürmer zu einem der besten Nahrungsmittel, das unser Planet zu bieten hat.

Mikronährstoff-Profil von Mehlwürmern

Mehlwürmer enthalten jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, die dazu beitragen, dass Dein Körper seine Funktionen adäquat erfüllen kann. Unter anderem die folgenden Mikronährstoffe bringen Mehlwürmer mit:

Vitamine:

  • Vitamin B1, B2 und B6
  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Vitamin D
  • Vitamin K

Mineralstoffe:

  • Eisen
  • Zink
  • Magnesium
  • Kupfer
  • Phosphor
  • Mangan

Vorteile von Mehlwürmern

Gründe, Mehlwürmer zu essen gibt es viele – sowohl ökologische als auch gesundheitliche. In beiden Aspekten sind Mehlwürmer herkömmlichen tierischen Proteinquellen deutlich überlegen. Inwiefern, das erfährst Du im Folgenden.

Ökologische Vorteile von Mehlwürmern

Die konventionelle industrielle Tierhaltung ist nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für rund 14,5 Prozent der weltweiten menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dass sich hier mit Blick auf den Klimawandel etwas ändern muss, steht außer Frage. Mehlwürmer als Fleischersatzprodukt bringen alles mit, was es braucht, um die durch den menschlichen Proteinkonsum entstehenden Emissionen zu verringern.

Emissionen

Die Erzeugung und der Transport von Futtermitteln verursachen den überwiegenden Anteil an Emissionen, für den die Nutztierhaltung verantwortlich zeichnet. Je mehr Futtermittel die Aufzucht eines Tieres verschlingt, desto mehr Emissionen entstehen. Mehlwürmer benötigen nicht nur deutlich weniger Futter, um dieselbe Menge an verwertbarem Protein zu erzeugen (siehe Effizienz), sondern lassen sich – zumindest zum Teil – mit ohnehin entstehenden Abfällen aus der Lebensmittelindustrie versorgen. Etwa mit Obst und Gemüse, das es aufgrund seiner Form nicht in den Einzelhandel schafft oder Nebenprodukten aus Brauereien. Aus beiden Gründen verursachen Mehlwürmer wesentlich weniger Emissionen als die konventionelle Nutztierhaltung.

Gerade im Vergleich zur Rinderzucht warten Mehlwürmer mit einem weiteren Vorteil auf: Sie rülpsen und pupsen nicht. Und setzen damit anders als Rinder kein Methan frei, ein Treibhausgas, das nochmal um ein Vielfaches schädlicher ist als CO2.

Je Kilogramm Massenzuwachs verursachen Hühner 72 mal, Schweine 113 mal und Rinder sogar 285 mal so viel Kohlendioxid aus wie Mehlwürmer.

Effizienz

Mehlwürmer sind unheimlich effizient – in mehrerlei Hinsicht. Zum Beispiel mit Blick auf ihre Futtermittelverwertungseffizienz. Zur Produktion von einem Kilogramm Insektenprotein sind bei Mehlwürmern 2 Kilogramm an Futter notwendig. Schweine und Rinder benötigen zur Erzeugung von einem Kilogramm zwischen 5 und 8 Kilogramm Futter. Aus zwei Gründen: Zum einen, weil Mehlwürmer kaum Energie in die Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur stecken müssen. Zum einen weil anders als bei Rindern nicht nur rund 40 Prozent, sondern nahezu das gesamte Tier essbar ist.  Auch mit Blick auf den Wasserverbrauch sind Mehlwürmer wesentlich effizienter: Während zur Aufzucht eines Kilogramm Rindfleisches rund 15.415 Liter Wasser notwendig sind, erfordert derselbe Output bei Mehlwürmern laut Statista lediglich 4.241 Liter Wasser.

Flächenbedarf

Die Abholzung des Regenwaldes ist in aller Munde. Aber weißt Du, warum das geschieht? In erster Linie zugunsten der Nutztierhaltung. Um Anbauflächen für Futtermittel und Weideflächen zu schaffen. Mit einem Umstieg auf die Mehlwurmzucht würde sich beides erübrigen. Mehlwürmer wachsen anders als Rinder nämlich auf der Weide, sondern in speziellen Zuchtanlagen auf. Und die können überall stehen – in Industriegebieten und zur Not sogar in der Innenstadt. Genauso wenig braucht es für die Mehlwurmzucht weitere Anbauflächen für Futtermittel. Erstrecht nicht, sobald die Insektenzucht in den Lebensmittelkreislauf integriert ist.

Somit brauchen Mehlwürmer im Vergleich zu Rindern um ein 100-faches weniger Platz als Rinder. Platz, der sich für den Anbau pflanzlicher Lebensmittel zur Bekämpfung des Welthungers oder für die Aufforstung des Regenwaldes zur Verbesserung der Luftqualität und Bindung von CO2 verwenden lässt.

Gesundheitliche Vorteile von Mehlwürmern

Nährstoffgehalt

Mehr als doppelt so viel Eiweiß wie Rind- und Hähnchenfleisch, jede Menge gesunde Fettsäuren und nahezu kein Zucker. Allein mit Blick auf ihren Makronährstoffgehalt wissen Mehlwürmer zu überzeugen. In Kombination mit ihrem Mikronährstoffgehalt sucht diese Proteinquelle ihresgleichen. Vitamin B1 für Deinen Energiestoffwechsel, Vitamin B2 für die Entgiftung, Vitamin B6 für den Aminosäure-Stoffwechsel sowie Eisen für den Sauerstofftransport, Zink für Zellwachstum, Wundheilung und Immunsystem und Magnesium für den Aufbau von Knochen und Zähnen sowie für eine normale Nerven- und Muskelfunktion.

Keine Antibiotika, Hormone oder Chemikalien

Im Zuge der konventionellen Nutztierhaltung kommen oftmals Stoffe zum Einsatz, die zwar die Effizienz des Produktionsprozesses erhöhen, unserer Gesundheit aber nicht unbedingt zuträglich sind. Gemeint sind etwa Antibiotika, die zum Teil sogar präventiv gegen Krankheiten verabreicht werden, Wachstumshormone, die den Aufzuchtprozess beschleunigen und für mehr Ertrag sorgen, und Pestizide, die zum Schutz der Ernte in der Futtermittelproduktion versprüht werden. All diese Stoffe nehmen wir beim Konsum von Fleisch auf. Welche Folgen damit verbunden sind, ist zum Teil noch nicht einmal richtig erforscht. Also lieber drauf verzichten. Mehlwürmer machen es möglich, denn die Mehlwurmzucht kommt ohne alle diese Mittel aus.

Geringeres Zoonoserisiko

Die Nutztierhaltung geht erwiesenermaßen mit einem erhöhten Zoonoserisiko einher. Dass es sich dabei um Infektionskrankheiten handelt, die von Tieren auf den Menschen übergehen, und dass es ebendies zu vermeiden gilt, wissen wir spätestens seit Covid19. Wie? Indem wir statt Fleisch Mehlwürmer essen. Denn in der Mehlwurmzucht ist Gefahr einer Zoonose wesentlich geringer. Nicht nur, weil von Insekten nach derzeitigem Forschungsstand per se ein geringeres Zoonoserisiko ausgeht, sondern auch, weil es sich bei den Zuchtanlagen um geschlossene Systeme handelt. Das macht das Eindringen und Wirken von Erregern nahezu unmöglich.

Zucht von Mehlwürmern

Woher Mehlwürmer kommen, die für den Verzehr geeignet sind? Im Prinzip von überall her – nur nicht aus freier Wildbahn. Mehlwürmer werden in speziellen Anlagen gezüchtet - so wie das beim Insekten essen üblich ist. Wie das abläuft, erfährst Du im Folgenden.

Zuchtanlagen

Zuchtanlagen für Mehlwürmer ähneln im weitesten Sinne Gewächshäusern. Die Mehlwürmer leben dort in flachen Kisten beziehungsweise auf Tabletts, die übereinandergestapelt werden. Dieses vertical farming spart nicht nur Platz und vervielfacht somit die Zuchtkapazitäten, sondern sorgt auch dafür, dass Mehlwürmer exakt die Bedingungen vorfinden, die sie mögen. Warm, eng und dunkel.

 

Aufzucht

Mehlwürmer sind wechselwarme Tiere. Das heißt, dass sie ihre Körpertemperatur an die Umgebungstemperatur anpassen. Das hat den Vorteil, dass Mehlwürmer keine Energie dafür aufwenden müssen, ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Die Energie, die die Tierchen so sparen, stecken sie stattdessen in ihr Wachstum. So sind Mehlwürmer innerhalb weniger Wochen bereit für die „Ernte“. 

Fütterung

Die Zusammensetzung des Futters für Mehlwürmer variiert je nach Hersteller. Einige setzen auf Obst und Gemüse, andere auf Getreideschrot und Kleie – idealerweise jeweils aus Abfallprodukten aus der Lebensmittelproduktion. Ziel muss es sein, Mehlwürmer irgendwann vollständig in den Lebensmittelkreislauf einzubauen, sodass keine explizite Futtermittelproduktion erforderlich ist.

Ernte

Innerhalb von nur weniger Wochen nach dem Schlüpfen sind Mehlwürmer erntereif. Zunächst muss allerdings gewährleistet werden, dass der Verdauungstrakt der Tierchen leer ist. Deshlab werden die Mehlwürmer kurz vor der Ernte auf Diät gesetzt. Anschließend werden die Tierchen gereinigt, gefriergetrocknet und weiterverarbeitet. 

Mehlwürmer essen – die besten Produkte

Produkte auf Basis von Mehlwürmern gibt es in den verschiedensten Ausführungen und passend für jede Vorliebe. Von ganzen getrockneten Mehlwürmern für Puristen über Mehl zum Kochen und Backen bis hin zu Produkten, bei denen Du ohne entsprechenden Hinweis gar nicht erkennen würdest, dass Mehlwürmer beziehungsweise Mehlwurmmehl enthalten ist.

Getrocknete Mehlwürmer

Die Mehlwurm-Produkte für absolute Puristen: ganze getrocknete Mehlwürmer. Verfeinere Deine Gerichte mit diesen kleinen Proteinbomben und verleihe Ihnen einen leicht nussigen Geschmack, jede Menge Crunch und eine Extra-Portion Eiweiß.

Insekten Snacks aus Mehlwürmern

Du bist auf der Suche nach Snacks, die nicht nur geschmacklich, sondern auch mit Blick auf ihr Nährstoffprofil überzeugen? Dann sind Insekten Snacks aus Mehlwürmern das richtige für Dich. Top-Nährwerte, crunchig und lecker gewürzt.

Insekten Brotbackmischungen aus Mehlwürmern

Die beste Erfindung seit geschnitten Brot? High-Protein-Brot. Alles, wovon Kraftsportler und Ernährungsbewusste immer geträumt haben. Sieht aus wie normales Brot, schmeckt wie normales Brot enthält auf 100 Gramm aber zu 20 Gramm Eiweiß.

Insekten Schokolade mit Mehlwürmern

Du bist eher der süße Typ? Ein Schokoladen-Fan? Dann könnte Insekten Schokolade mit Mehlwürmern das Richtige für Dich sein. Feinste Schokolade versetzt mit crunchigen Mehlwürmern. Für mehr Abwechslung und mehr Eiweiß.

FAQs Mehlwürmer essen

Was sind Mehlwürmer und warum sollte ich sie essen?

Mehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers und sind eine beliebte Proteinquelle in vielen Teilen der Welt. Sie sind reich an Nährstoffen wie Protein, Vitaminen und Mineralstoffen und können eine nachhaltige Alternative zu Fleischprodukten sein.

Wie schmecken Mehlwürmer?

Mehlwürmer haben einen nussigen Geschmack und können ähnlich wie Nüsse oder Samen verwendet werden. Sie können roh, gekocht oder gebraten gegessen werden.

Welche anderen Insekten kann man außer Mehlwürmern essen?

Weltweit gelten Schätzungen zufolge rund 1900 Insektenarten als essbar. Innerhalb der Europäischen Union sind bislang allerdings nur 4 Arten als Speiseinsekten zugelassen: Mehlwürmer, Buffalowürmer, Grillen und Wanderheuschrecken. Mehr dazu erfährst Du in folgenden Artikeln:

Sind Mehlwürmer sicher zu essen?

Ja, Mehlwürmer sind sicher zu essen, solange sie von einer vertrauenswürdigen Quelle stammen und hygienisch zubereitet werden. Darauf kannst Du Dich bei den Produkten aus unserem Onlineshop überzeugen. Bei uns findest Du ausschließlich Mehlwurm-Produkte, die aus kontrollierter Zucht stammen.

 

Wie werden Mehlwürmer zubereitet?

Mehlwürmer können auf verschiedene Arten zubereitet werden, wie zum Beispiel gebraten, gegrillt oder als Zutat in einem Gericht. Es ist wichtig, sie gründlich zu waschen und sicherzustellen, dass sie gekocht oder gebraten werden, um eventuell vorhandene Bakterien abzutöten. Das gilt allerdings nur für rohe Mehlwürmer. Bei den gerösteten Mehlwürmern oder anderen Produkten auf Mehlwurm-Basis aus unserem Onlineshop besteht die Gefahr von Bakterien nicht.

Können Mehlwürmer allergische Reaktionen auslösen?

Ja, wie bei allen Lebensmitteln besteht auch bei Mehlwürmern das Risiko von allergischen Reaktionen. Personen mit einer Allergie gegen Schalentiere oder Krustentiere sollten besonders vorsichtig sein, da Mehlwürmer ähnliche Proteine enthalten können.

Wie viel Protein enthalten Mehlwürmer?

Mehlwürmer sind eine hervorragende Proteinquelle und enthalten etwa 45 Gramm Protein pro 100 Gramm. Das macht sie zu einer ausgezeichneten Ergänzung für vegane und vegetarische Ernährungsweisen.

Sind Mehlwürmer umweltfreundlicher als andere Proteinquellen?

Ja, Mehlwürmer sind eine nachhaltige Proteinquelle und benötigen weniger Land, Wasser und Ressourcen als die meisten anderen Proteinquellen. Außerdem produzieren sie weniger Treibhausgase und tragen zur Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung bei.

Sind Mehlwürmer teuer?

Der Preis von Mehlwürmern variiert je nach Standort und Verfügbarkeit. In einigen Ländern können sie jedoch kostengünstiger sein als andere Proteinquellen wie Fleisch oder Fisch. Damit ist hierzulande erst in einigen Jahren zu rechnen, wenn noch mehr Menschen Mehlwürmer essen und die Nachfrage entsprechend groß ist.

Wie lange können Mehlwürmer gelagert werden?

Mehlwürmer können bei richtiger Lagerung bis zu mehrere Monate haltbar sein. Es ist wichtig, sie an einem kühlen und trockenen Ort aufzubewahren, um eine Schimmelbildung oder das Auftreten von Bakterien zu vermeiden. Bei gerösteten Mehlwürmern, wie es sie beispielsweise in unserem Onlineshop zu kaufen gibt, und anderen Produkten auf Mehlwurm-Basis, findest Du jeweils ein Mindesthaltbarkeitsdatum.

Rezepte mit Mehlwürmern

High Protein Pfannkuchen

Protein Kastenbrot

Protein Pancakes

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