Buffalowürmer essen – das solltest Du wissen
Würmer essen – das ruft bei vielen im ersten Moment Ekel hervor. Muss es aber nicht, denn ganz ehrlich: Bei den meisten Produkten auf Basis von Buffalowürmern würdest du ohne Kennzeichnung nicht einmal bemerken, dass du gerade Buffalowürmer isst. Dein Körper und auch die Umwelt bemerken das auf Dauer dagegen schon. Deshalb erfährst Du hier alles, was Du rund um das Thema Buffalowürmer essen wissen musst.
Was sind Buffalowürmer?
Bei Buffalowürmern handelt es sich um die Larven des Glänzendschwarzen Getreideschimmelkäfers. Der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer, auch unter dem lateinischen Namen Alphitobius Diaperinus bekannt, gehört zur Familie der Schwarzkäfer. Er hat seinen Ursprung im afrikanischen Raum, ist inzwischen aber weltweit verbreitet.
Nährwerte von Buffalowürmer
Buffalowürmer sind nicht nur gut für den Planeten, sondern auch für Dich. Sowohl was ihre Makronährstoff-Verteilung als auch ihr Mikronährstoff-Profil angeht. Im Folgenden zeigen wir Dir, welche Vorteile es Dir bringt, Buffalowürmer zu essen.
Makronährstoff-Profil von Buffalowürmern

Buffalowürmer bestechen durch ihre gigantische Makronährstoff-Zusammensetzung. Ganz und in gefriergetrockneter Form ergeben sich durchschnittlich folgende Nährwerte pro 100 Gramm:
- Energie: 484 kcal / 2026 kJ
- Fett: 24,6 g
- davon gesättigte Fettsäuren: 8,0 g
- Kohlenhydrate: 6,7 g
- davon Zucker: 0,0 g
- Eiweiß: 57,0 g
- Salz: 0,37 g
57 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm – davon träumt jeder Kraftsportler. Dazu mehr als zwei Drittel ungesättigte Fettsäuren und obendrein kein Zucker. Eine Eiweißbombe, die ihresgleichen sucht. Aufgrund von Faktoren wie Unterschiede bei der Aufzucht, beim Futter oder der Verarbeitung variieren die Nährwerte von Hersteller zu Hersteller leicht – dieser Mittelwert kann sich aber auf jeden Fall sehen lassen.
Mikronährstoff-Profil von Buffalowürmern
Buffalowürmer versorgen Dich mit Eisen, Zink und Magnesium. Schon 20 Gramm täglich reichen aus, um Deinen Tagesbedarf zu decken. Hinzu kommen weitere essenzielle Nährstoffe wie Vitamin B12, Calcium und Ballaststoffe. 15 verschiedene Vitamine und Mineralstoffe finden sich im Buffalowurm.
Vorteile von Buffalowürmern
Warum Buffalowürmer essen? Weil die Tierchen im Vergleich zu herkömmlichen tierischen Proteinquellen eine Vielzahl an Vorteilen bieten. Sowohl aus ökologischer als auch aus gesundheitlicher Sicht. Welche das sind, erfährst du im Folgenden.
Ökologische Vorteile von Buffalowürmern

Mit Blick auf den Klimawandel ist ein Umdenken in der Lebensmittelerzeugung erforderlich. Schließlich hat die Nutztierhaltung jedes Jahr einen nicht unerheblichen Anteil an den weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Buffalowürmer haben das Potenzial, Teil der Lösung zu sein.
Emissionen
Ein Großteil der Treibhausgas-Emissionen in der Nutztierhaltung entsteht bei Erzeugung und Transport von Futtermitteln. Je größer der Futtermittelbedarf, desto größer der CO2-Fußabdruck. Buffalowürmer benötigen im Vergleich zu Rindern nicht nur um ein Vielfaches weniger Futter, sondern lassen sich theoretisch auch mit Abfällen aus der Lebensmittelindustrie versorgen. Allein deshalb fallen die Emissionen in der Insektenzucht wesentlich geringer aus.
Gerade in der Rinderzucht entfällt ein nich unwesentlicher Anteil der Emissionen auf die Tiere selbst. Denn Rinder pupsen und rülpsen – und das emittiert Methan, ein noch schädlicheres Treibhausgas als CO2. Buffalowürmer verursachen auf diesem Wege keinerlei Emissionen. Alles in allem 100-mal weniger CO2 verursacht die Zucht von Buffalowürmern im Vergleich zur Rinderzucht.
Effizienz
Buffalowürmer bestechen durch ihre Effizienz. Sowohl was den Bedarf an Futtermitteln als auch den Wasserverbrauch angeht. Um dieselbe Menge an Protein herzustellen, braucht es bei der Zucht von Buffalowürmern 12-mal weniger Futter als in der Rinderzucht. Zum einen, weil Buffalowürmer kaum Energie aufwenden müssen, um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, zum anderen, weil nahezu das gesamte Tier essbar ist. Bei Rindern dagegen lediglich rund 40 Prozent.
Noch gravierender ist der Unterschied mit Blick auf den Wasserbedarf. Zur Erzeugung von einem Kilgramm Protein aus Buffalowürmern braucht es 2500-mal weniger Wasser als zur Herstellung von einem Kilogramm Rinderprotein.
Flächenbedarf
Wusstest Du, dass der Regenwald, die grüne Lunge des Planeten, im erster Linie zugunsten der Nutztierhaltung abgeholzt wird? Um Weideflächen für die Tiere und Anbauflächen für Futtermittel bereitzustellen? Die Zucht von Buffalowürmern braucht beides nicht. Die Zuchtanlagen lassen sich standortunabhängig betreiben, theoretisch auch in der Innenstadt. Und auch spezielle Anbauflächen für Futtermittel erübrigen sich, sobald die Insektenzucht in den Lebensmittelkreislauf integriert ist. 200-mal weniger Land brauchen Buffalowürmer im Vergleich zu Rindern.
Die so freiwerdenden Flächen ließen sich beispielweise als Anbauflächen für pflanzliche Lebensmittel zur Bekämpfung des Welthungers sowie für Aufforstungen zugunsten der Luftqualität verwenden.
Gesundheitliche Vorteile von Buffalowürmern

Nährstoffgehalt
Je nach Hersteller rund 60 Prozent Eiweiß, jede Menge ungesättigte Fettsäuren – was ihre Makronährstoffzusammensetzung angeht, übertrumpfen Buffalowürmer so ziemlich jedes andere Lebensmittel. Und auch mit Blick auf Mikronährstoffe überzeugen die Tierchen. Buffalowürmer enthalten 15 verschiedene Vitamine und Mineralstoffe: unter anderem Magnesium, das die Funktionalität Deiner Muskeln gewährleistet, Vitamin B6, das die Bildung von Botenstoffen im Gehirn unterstützt, Vitamin B12 für dein Gehirn sowie Biotin für Haut, Haare und Nägel.
Keine Antibiotika, Hormone oder Chemikalien
Pestizide bei der Futtermittelherstellung, Antibiotika gegen potenzielle Krankheiten und Wachstumshormone für einen höheren Ertrag – diese, in der Nutztierhaltung leider vielerorts, zum Teil auch im Geheimen, gängigen Praktiken bergen am Ende auch gesundheitliche Risiken für den Verbraucher. Bei der Zucht von Buffalowürmern kommen all diese Stoffe nicht zum Einsatz. Warum? Weil es sie schlichtweg nicht braucht.
Geringeres Zoonoserisiko
Zoonosen, also die Übertragung von Infektionskrankheiten von Tieren auf den Menschen, sind in der Nutztierhaltung ein allgegenwärtiges Risiko. In der Insektenzucht ist Gefahr einer Zoonose wesentlich geringer. Zum einen, weil es sich bei den Zuchtanlagen um geschlossene Systeme handelt, die ein Eindringen von Parasiten nahezu unmöglich machen. Zum anderen, weil von Insekten nach aktuellem Stand der Wissenschaft ohnehin ein deutlich geringeres Zoonoserisiko ausgeht.
Zucht von Buffalowürmern
Woher kommen Buffalowürmer? Theoretisch von überall, denn Buffalowürmer lassen sich standortunabhängig züchten. Welche Voraussetzungen es braucht, welches Futter die Tiere bekommen und wie die Zucht abläuft, erfährst Du im Folgenden.
Zuchtanlagen
Zucht von Buffalowürmern geht in einer Art Gewächshaus vonstatten. Die Würmer werden darin auf Tabletts beziehungsweise sehr flachen Kisten herangezogen. Und zwar mittels sogenanntem vertical farming. Dazu werden mehrere Tabletts übereinandergestapelt, sodass sich die Zuchtkapazitäten vervielfachen und sich die Fläche der Zuchtanlage somit optimal ausnutzen lässt. Und: Die Tiere wachsen so unter genau den Bedingungen auf, die sie lieben. Im dunklen und auf engstem Raum.
Aufzucht

Buffalowürmer sind wechselwarm, das heißt, sie müssen keine Energie in die Aufrechterhaltung Ihrer Körpertemperatur stecken. Stattdessen fließt die gesamte Energie in das Wachstum der Tiere. So schaffen es Buffalowürmer innerhalb von nur 4 Wochen vom Ei zur anvisierten Größe.
Fütterung
Die Fütterung variiert von Hersteller zu Hersteller. In der weltweit größten Buffalowurm-Farm in den Niederlanden werden die Tierchen mit Getreide und Gemüse ernährt, das zum Teil aus Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion stammt. Langfristig wäre es also möglich, Buffalowürmer ausschließlich mit Abfällen aus der Lebensmittelerzeugung zu füttern und sie so vollständig in den Lebensmittelkreislauf zu integrieren.
Ernte
Nach vier Wochen Wachstum sind die Buffalowürmer bereit zur Ernte. Um sicherzustellen, dass der Verdauungstrakt leer ist, bekommen sie zunächst eine Diät verordnet. Anschließend werden die Tierchen gereinigt, gefriergetrocknet und weiterverarbeitet.
Buffalowürmer essen – die besten Produkte
Ganze Buffalowürmer essen, das ist eher was für Hartgesottene. Für alle anderen gibt es fertige Produkte, die zwar Buffalowürmer enthalten, die jedoch nicht also solche zu erkennen sind - alle Vorteile von Buffalowürmern ohne die geringste Überwindung.
Buffalowurm Proteinriegel
Dank ihres hohen Eiweißgehalts sind Buffalowürmer als Nahrungsmittel für Sportbegeisterte prädestiniert. Dementsprechend haben sich einige Hersteller dazu entschieden, Proteinriegel aus Basis von Buffalowürmern herzustellen. Keine Sorge: Die Buffalowürmer selber schmeckst Du nicht. Eher einen Schokoriegel mit viel Eiweiß.
Buffalowurm Insektenmehl & spannende Mixe
Brot, Pancakes, Waffeln oder Falaffel. Mit Buffalowurm-Mehl gestaltest Du Deine Speisen nicht nur besonders eiweißreich – Buffalowurm-Mehl bringt es auf einen Proteingehalt von über 60 Prozent – sondern lässt Ihnen auch jede Menge Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe zukommen. Und nebenbei tust Du der Umwelt noch etwas Gutes!