Heuschrecken essen
Heuschrecken essen - macht das Sinn? Diese Frage kannst Du Dir am Ende nur selbst beantworten. Wir sagen ja, aus gutem Grund. Oder vielmehr aus guten Gründen. Alles, was Du über Heuschrecken essen wissen musst, haben wir im Folgenden zusammengetragen. Klick Dich durch – und bilde Dir Deine eigene Meinung zum Thema Heuschrecken essen.
Alle Infos auf einen Blick:
- Wenn im Kontext Insekten essen von der Heuschrecke die Rede ist, ist die Die Wanderheuschrecke (Locusta migratoria) gemeint.
- Heuschrecken enthalten 50,9 Prozent Eiweiß, viele gesunde Fette und keinen Zucker.
- Heuschrecken sind nicht nur eine vergleichsweise gesunde, tierische Proteinquelle, sondern auch ressourcenschonend und emissionsarm.
Was sind Heuschrecken?
Wenn wir rund um das Thema Insekten essen von Heuschrecken sprechen, dann ist die sogenannte Wanderheuschrecke gemeint. Die Wanderheuschrecke (Locusta migratoria) unterscheidet sich von anderen Heuschreckenarten in mehreren Aspekten. Sie ist größer als die meisten anderen Heuschrecken und kann eine Körperlänge von bis zu 7 cm erreichen. Die Färbung variiert je nach Stadium und Umgebung, ist aber in der Regel graubraun oder olivgrün.
Ihren Namen hat die Wanderheuschrecke durch ihre Fähigkeit zur Wanderung auf der Suche nach Nahrung oder günstigen Lebensbedingungen erlangt. Sie lebt in weiten Teilen Afrikas, Asiens und Europas sowie in einigen Teilen Australiens.
Die Wanderheuschrecke ist in der Lage, sich sehr schnell zu vermehren. Diese und weitere Eigenschaften wie etwa die hervorragende Nährstoffbilanz prädestinieren die Wanderheuschrecke für die Lebensmittelproduktion.
Nährwerte von Heuschrecken
Heuschrecken sind gut für Dich und Deine Gesundheit. Insbesondere im Vergleich zu Fleisch aus konventioneller Nutztierhaltung. Und das nicht nur mit hinsichtlich der Makronährstoff-Verteilung, sondern auch mit Blick auf die enthaltenen Mikronährstoffe. Warum es sich aus ernährungsphysiologischer Sicht lohnen kann, Heuschrecken zu essen, zeigen wir Dir im Folgenden.
Makronährstoff-Profil von Heuschrecken
Was die Verteilung der Makronährstoffe angeht, spielen Heuschrecken – wie auch die übrigen in der Europäischen Union (EU) zugelassenen Speiseinsekten – in einer eigenen Liga. Ganz und in gefriergetrockneter Form weisen Heuschrecken im Durchschnitt je 100 Gramm folgende Nährwerte auf:
Nährwerte Heuschrecken
- Energie: 537 kcal / 2247 kJ.
- Fett: 33,8 g.
- davon gesättigte Fettsäuren: 9,5 g.
- Kohlenhydrate: 2,9 g.
- davon Zucker: 0,0 g.
- Eiweiß: 50,9 g.
- Salz: 0,43 g.
Fleisch, Quark, Soja, Kichererbsen und auch die typischen als „High Protein“ titulierten Lebensmittel aus dem Supermarkt – sie alle ziehen in Sachen Eiweißgehalt gegenüber Heuschrecken den Kürzeren. Denn mehr als die Hälfte des Körpergewichtseiner Heuschrecke, 50,9 Gramm, ist Protein. Dieser Umstand in Kombination mit einem geringen Kohlenhydrat-Gehalt, kein Zucker und obendrein jeder Menge gesunden Fettsäuren macht Heuschrecken essen so interessant. Insbesondere für Sportler, speziell im Kraft-Bereich.
Mikronährstoff-Profil von Heuschrecken
Auch, was ihr Mikronährstoff-Profil angeht, haben Heuschrecken einiges zu bieten. So enthalten Locusta migratoria – wie auch die anderen EU-Speiseinsekten - Vitamine wie B2 und B12 sowie Spurenelemente wie Magnesium, Kupfer, Zink und Eisen. Was Heuschrecken Mehlwürmern, Grillen und Buffalowürmern voraushaben, ist der extrem hohe Ballaststoffanteil von 11,5 Prozent. Heuschrecken essen ist also auch gut für Deine Verdauung.
Vorteile von Heuschrecken
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Du Heuschrecken essen solltest. Im Vergleich zu konventionellen tierischen Eiweißquellen haben Heuschrecken viele Vorteile, nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht. Im Folgenden zeigen wir Dir, um welche Vorteile es sich dabei handelt.
Ökologische Vorteile
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen potenziellen Umweltkatastrophen ist eine neue Herangehensweise in der Lebensmittelherstellung unausweichlich. Sowohl im Hinblick auf Emissionen als auch auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Heuschrecken verfügen über alle Voraussetzungen, um Teil der Lösung zu sein.
Emissionen
Ein erheblicher Teil der Treibhausgas-Emissionen, die durch unseren Fleischkonsum entstehen, resultiert aus der Herstellung und dem Transport von Futtermitteln. Je mehr Futtermittel ein Tier benötigt, desto größer ist sein CO2-Fußabdruck. Im Vergleich zu konventionell erzeugtem Fleisch haben Heuschrecken zwei Vorteile, die sich positiv auf ihren CO2-Fußabdruck auswirken. Erstens benötigen Heuschrecken im Vergleich zu Rindern nur einen Bruchteil der Futtermittel – sie benötigen nur etwa ein Zehntel davon. Zweitens können Heuschrecken teilweise mit Abfällen aus der Lebensmittelindustrie gefüttert werden und somit in den Kreislauf eingebunden werden, was die Emissionen in der Heuschreckenzucht erheblich reduziert.
Ein weiterer Faktor, der in der Rinderzucht zu Emissionen führt, sind die Tiere selbst. Rinder stoßen Methan aus, ein Gas, das für den Klimawandel noch schädlicher ist als CO2. Im Gegensatz dazu stoßen Heuschrecken kein Methan aus. Dies trägt ebenfalls zur Reduzierung der Emissionen in der Grillenzucht bei.
Insgesamt verursacht die Grillenzucht nur ein Hundertstel der CO2-Emissionen, die in der Rinderzucht entstehen.
Effizienz
Heuschrecken sind äußerst effizient, nicht nur in Bezug auf ihren Futtermittelbedarf, sondern auch in Bezug auf ihren Wasserverbrauch. Im Vergleich zu Rindern benötigen Heuschrecken nur einen Bruchteil der Futtermittel, da sie kaum Energie benötigen, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zum Rind ist auch nahezu das gesamte Tier essbar, was die Effizienz der Heuschrecken weiter erhöht.
Der Unterschied im Wasserbedarf zwischen Heuschrecken und Rindern ist noch drastischer. Für die Herstellung von einem Kilogramm Heuschreckenprotein werden etwa 2000 Mal weniger Wasser benötigt als für die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch über den gesamten Produktionsprozess hinweg.
Flächenbedarf
Die konventionelle Nutztierhaltung trägt maßgeblich zur Abholzung des Regenwaldes bei. Dabei werden Flächen für Futtermittel und Weideflächen benötigt. Im Vergleich dazu bieten Heuschrecken eine bessere Alternative. Da sie keine Weideflächen benötigen, können Zuchtanlagen fast überall betrieben werden, einschließlich Industriegebieten und städtischen Gebieten. Auch der Flächenbedarf für Futtermittel beschränkt sich auf die Zuchtanlage selbst und kann durch die Integration der Heuschreckenzucht in den Lebensmittelkreislauf weiter reduziert werden. Auf diese Weise können freiwerdende Flächen für die Produktion pflanzlicher Lebensmittel oder für Aufforstungsprojekte genutzt werden, um die Luftqualität zu verbessern und CO2 zu binden.
Gesundheitliche Vorteile
Nährstoffgehalt
Heuschrecken sind äußerst nährstoffreich und bieten eine Vielzahl an gesunden Nährstoffen. Sie enthalten etwa 50 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm, was mehr als dem Doppelten dessen entspricht, was in Rind- oder Hähnchenfleisch enthalten ist. Auch ungesättigte Fettsäuren und ein geringer Kohlenhydratanteil sowie nahezu kein Zucker sind enthalten.
Darüber hinaus bieten Heuschrecken eine hohe Dosis wichtiger Vitamine und Mineralstoffe, darunter:
- Vitamin B12, das den Energiestoffwechsel fördert, zur Bildung von Blutzellen beiträgt und beim Aufbau der Nervenhüllen hilft.
- Eisen, das für den Sauerstofftransport und die Speicherung von Sauerstoff in der Muskulatur wichtig ist.
- Calcium, das für starke Knochen und Zähne benötigt wird.
- Kalium, das für Muskelkontraktionen, eine gesunde Herzfunktion und die Regulation des Blutdrucks sorgt.
Zusätzlich sind Heuschrecken reich an Ballaststoffen, die die Darmflora unterstützen und helfen können, den Blutdruck zu senken.
Keine Antibiotika, Hormone oder Chemikalien
Die konventionelle Nutztierhaltung setzt häufig Stoffe ein, die Deine Gesundheit beeinträchtigen können. Dazu gehören Pestizide zur Schädlingsbekämpfung von Futtermitteln, präventive Antibiotika, um Tiere vor Krankheiten zu schützen, und Wachstumshormone, um den Zuchtprozess zu beschleunigen. Beim Verzehr von Fleisch nimmt unser Körper diese Stoffe auf, jedoch nicht beim Verzehr von Heuschrecken, da diese bei ihrer Zucht nicht benötigt werden.
Geringeres Zoonoserisiko
Die Übertragung von Infektionskrankheiten vom Tier auf den Menschen, auch als Zoonose bezeichnet, ist in der konventionellen Nutztierhaltung ein verbreitetes Risiko, das offenbar toleriert wird. Mit der Zucht von Heuschrecken lässt sich dieses Risiko erheblich reduzieren. Dies liegt nicht nur daran, dass die Gefahr einer Zoonose bei Heuschrecken nach aktuellem Stand der Wissenschaft sehr gering ist, sondern auch daran, dass die Heuschreckenfarmen geschlossene Systeme sind.
Zucht von Heuschrecken
Immer mehr Menschen interessieren sich für Speise-Heuschrecken, aber wie werden sie eigentlich gezüchtet? Anders als manche vermuten, werden Heuschrecken nicht in der freien Wildbahn gefangen, sondern in geschlossenen Anlagen gezüchtet. Wie das genau funktioniert, erfährst Du hier.
Zuchtanlagen
Heuschrecken haben keine hohen Anforderungen an ihre Umgebung. Eine einfache Lagerhalle reicht aus, zum Beispiel in einem Industriegebiet. Dort werden die Heuschrecken in Kisten auf engstem Raum gehalten - das bevorzugen sie sogar. Zur Platzersparnis werden mehrere Kisten übereinandergestapelt, sogenanntes "vertical farming".
Aufzucht
Heuschrecken sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur an die Umgebungstemperatur anpassen. Das bedeutet, dass sie kaum Energie in die Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur investieren müssen und stattdessen nahezu alle Energie aus ihrer Nahrung in ihr Wachstum stecken können. Nach nur fünf Wochen sind sie ausgewachsen und erntereif.
Fütterung
Die Fütterung der Heuschrecken hängt von dem jeweiligen Hersteller ab. Jeder hat sein eigenes Rezept, aber in der Regel werden Getreide oder Früchte verfüttert. Idealerweise stammen diese von Abfallprodukten anderer Lebensmittelstränge, wie zum Beispiel Getreideabfällen von Brauereien oder Fruchtresten aus der Lebensmittelproduktion. So könnte die Heuschreckenzucht vollständig in den Lebensmittelkreislauf integriert werden.
Ernte
Wenn die Heuschrecken die gewünschte Größe erreicht haben (nach etwa fünf Wochen), werden sie auf Diät gesetzt, um sicherzustellen, dass ihr Verdauungstrakt bei der Ernte leer ist. Danach erfolgen Reinigung, Gefriertrocknung und Weiterverarbeitung.
Heuschrecken essen – die besten Produkte
Heuschrecken essen klingt im ersten Moment vielleicht nicht gerade verlockend. Schwein essen aber eigentlich auch nicht unbedingt – und trotzdem machen das viele. Zum Glück musst Du nicht gleich mit ganzen Heuschrecken starten. Mit verarbeiteten Produkten wie Heuschrecken Snacks gelingt der Einstieg spielend.
Ganze Heuschrecken
Heuschrecken essen für Fortgeschrittene. Wer sich an die ganzen Heuschrecken heranwagt, der ist im Entomophagie-Game angekommen. Hier eine Auswahl unserer ganzen Heuschrecken:
Heuschrecken Snacks
Ideal zum Einstieg: Heuschrecken Snacks. Du siehst dem Produkt zwar an, worum es sich handelt, im Geschmack erinnern die Heuschrecken Snacks allerdings eher an Chips. Hier eine Auswahl unserer Heuschrecken Snacks:
FAQs Heuschrecken essen
Sind Heuschrecken gesund?
Ja, Heuschrecken sind sehr gesund. Sie sind reich an Proteinen, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Insbesondere enthalten sie viel Eisen und Vitamin B12, was sie zu einer ausgezeichneten Nahrungsergänzung für all diejenigen macht, die auf Fleisch verzichten möchten.
Kann ich Heuschrecken roh essen?
Es wird nicht empfohlen, Heuschrecken roh zu essen. Wilde Heuschrecken können roh verzehrt verschiedene Bakterien und Parasiten übertragen, die zu Gesundheitsproblemen führen können. Bei Heuschrecken aus kontrollierter Aufzucht, wie Du sie bei uns im Shop kaufen kannst, ist dieses Risiko verschwindend gering. Dennoch empfehlen wir, Heuschrecken ordnungsgemäß zu kochen oder zu rösten.
Wie kann ich Heuschrecken zubereiten?
Es gibt viele Möglichkeiten, Heuschrecken zuzubereiten. Sie können gegrillt, gebraten, geröstet oder sogar gekocht werden. Die meisten Menschen bevorzugen gegrillte oder geröstete Heuschrecken, da dies den natürlichen Geschmack am besten zur Geltung bringt.
Wie schmecken Heuschrecken?
Der Geschmack von Heuschrecken wird oft als nussig, erdig oder sogar ein wenig süß beschrieben. Manche vergleichen den Geschmack mit dem von gerösteten Nüssen oder Sonnenblumenkernen. Da Heuschrecken verglichen mit anderen tierischen Erzeugnissen relativ neutral schmecken, eignen sie sich gut als Basis für Gewürze und Saucen. Bei der Zubereitung werden Heuschrecken oft frittiert oder gebraten, um eine knusprige Konsistenz zu erzielen. Es gibt auch Rezepte, bei denen Heuschrecken in Suppen oder Eintöpfen verwendet werden. Letztendlich hängt der Geschmack aber auch davon ab, wie die Heuschrecken zubereitet werden und welche Gewürze und Aromen verwendet werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, Heuschrecken zu probieren und sich selbst ein Bild vom Geschmack zu machen.
Wo kann ich Heuschrecken kaufen?
Heuschrecken können online oder in spezialisierten Geschäften für essbare Insekten gekauft werden. Auch einige größere Supermärkte führen – wenn auch meist nur vorübergehend - eine begrenzte Auswahl an essbaren Insekten.
Wie lagere ich Heuschrecken?
Heuschrecken sollten an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahrt werden. Wie lange die Heuschrecken haltbar sind, kannst du dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung Deines Heuschrecken-Produkts entnehmen.
Kann ich allergisch auf Heuschrecken reagieren?
Ja, Menschen, die mit einer Schalentier-Allergie zu kämpfen haben, können allergisch auf Heuschrecken oder andere Insekten reagieren. Trifft das auch auf Dich zu, so lasse beim Verzehr von Insekten Vorsicht walten und konsultiere idealerweise im Vorfeld Deinen Arzt.
Wie viel Protein enthalten Heuschrecken?
Heuschrecken sind eine ausgezeichnete Quelle für Eiweiß und enthalten etwa 50 Gramm Protein pro 100 Gramm. Das ist etwa das Doppelte dessen, was Rindfleisch und Hühnchen enthalten.
Sind Heuschrecken nachhaltig?
Ja, Heuschrecken sind sehr nachhaltig. Sie benötigen nur wenig Wasser und Futter im Vergleich zu anderen Nutztieren wie Rindern oder Schweinen. Darüber hinaus produzieren sie weniger Treibhausgase als diese Nutztiere und benötigen weniger Platz.
Ist der Verzehr von Heuschrecken ethisch vertretbar?
Die Beurteilung, ob der Verzehr von Heuschrecken ethisch vertretbar ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Einige Menschen halten den Verzehr von Heuschrecken und anderen Insekten für ethisch vertretbar, da diese eine nachhaltige Proteinquelle darstellen und im Vergleich zur konventionellen Tierhaltung weniger Ressourcen verbrauchen. Andere Menschen lehnen den Verzehr von Insekten aus ethischen Gründen ab, da sie der Meinung sind, dass es falsch ist, Tiere zu töten und zu essen, unabhängig davon, um welche Art von Tieren es sich handelt.
Für Heuschrecken essen spricht auch, dass Heuschrecken in geschlossenen Systemen gezüchtet werden, da dies das Risiko von Zoonosen reduziert und ein höheres Maß an Tierschutz gewährleistet.
Welche anderen Insekten kann man außer Heuschrecken essen?
Weltweit gelten Schätzungen zufolge rund 1900 Insektenarten als essbar. Innerhalb der Europäischen Union sind bislang allerdings nur 4 Arten als Speiseinsekten zugelassen: Buffalowürmer, Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken. Mehr dazu erfährst Du in folgenden Artikeln: